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Jede(r) Betroffene eine(r) zu viel. Piraten leisteten Weihnachtshilfe für Obdachlose

Die Not wohnungsloser Menschen legt auch an Feiertagen keine Pause ein. An Heiligabend unterstützte die Piratenpartei in Magdeburg den Verein Platzmachen e.V. bei der Direkthilfe vor Ort. Von Politik und Kommunen fordern die Piraten langfristige Abhilfe für Betroffene.

Nachdem Geschenkbeutel mit nützlichen Sachspenden und Süßem gefüllt, viele Portionen Festagsbraten vorbereitet und alles in einem Transporter verladen war, fuhren die Helfenden mit
Piraten an Bord verschiedene Stationen im Stadtgebiet an.

Leben im Zelt bei Minusgraden

Beim ersten Halt trafen sie auf Sandra (54, Name geändert), seit neun Jahren auf der Straße. Ein Zelt ist ihre einzige Behausung bei Regen und winterlichen Temperaturen. Die Spenden sind bei ihr sehr willkommen, können aber wenig an ihrer Situation ändern. Bei der nächsten Station am Neustädter Platz wurde der Hilfstransport schon erwartet. Heißer Kaffee, Braten & Rotkohl kommen sehr gut an und eine Traube Kinder ist hocherfreut über die gespendeten Süßigkeiten.

Nicht länger wegsehen und endlich Handeln

Bedürftige Kinder am Heiligabend

Während der wohlhabendere Teil der Stadtbevölkerung sich zu Weihnachten bei köstlichen Speisen und Geschenken privat entspannt, bleibt Menschen ohne Obdach nur ihr gewohnt hartes Leben auf der Straße. 300 Betroffene gibt es in der Landeshauptstadt, bundesweit sind es eine halbe Million Wohnungslose, Tendenz steigend. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Arbeitslosigkeit, Schulden, Zwangsräumung bis zu familiären und krankheitsbedingten Schicksalsschlägen.

„In einer so wohlhabenden Gesellschaft wie unserer steht jeder obdachlose Mensch für ein komplettes Systemversagen.“, kommentiert Ronny Meier von der Piratenpartei. Der Grundeinkommens-Aktivist fordert eine aktive Wohnungspolitik, um das gesellschaftliche Problem des zunehmend knapper werdenden Wohnraums anzugehen. Unter diesem hätten vor allem arme und von Ausgrenzung betroffene Menschen am meisten zu leiden. Politik und Kommunen müssten dem durch gezielten und verstärkten sozialen Wohnungsbau begegnen.

„Housing First“ Modell wegweisend für Sachsen-Anhalt

Für die Piratenpartei ist das „Housing First“ Modell wegweisend, mit dem Finnland die Zahl der Obdachlosen um 80 Prozent senken konnte. Betroffenen Menschen wird dort sofort und unbefristet eine eigene Wohnung zur Verfügung gestellt und darüber hinaus eine professionelle Betreuung ermöglicht. In Berlin, Düsseldorf und Dresden starteten bereits ähnliche Initiativen und meldeten erste Erfolge. „Das sollte auch Städte in Sachsen-Anhalt er mutigen, ihr Obdachlosigkeitsproblem zu lösen.“ meint Ronny Meier, seit Oktober Landesvorsitzender der Piratenpartei.
„Mit Housing First können die gesamtgesellschaftlichen Kosten in Bezug auf Obdachlosigkeit gesenkt werden, zum Beispiel dadurch, dass die Zahl der Gefängnis- und Krankenhausaufenthalte verringert wird.“

Die Piratenpartei kritisiert seit langem das staatliche Versagen bei Sozialem Wohnungsbau. In Berlin unterstützten die Piraten den Volksentscheid „Deutsche Wohnen enteignen“. In Hamburg fordern die Piraten eine erhöhte Investitionsquote für Sozialen Wohnungsbau. Als Universalschutz gegen alle sozialen Notlagen befürworten die Piraten das bedingungslose Grundeinkommen.

 

Quellen:

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe
https://www.bagw.de/de/neues/news.9753.html

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https://www.rcvfulda.caritas.de/cms/contents/rcvfulda.caritas.de/medien/dokumente/zeitschrift-strassen/strassendruck_01

1 Kommentar zu “Jede(r) Betroffene eine(r) zu viel. Piraten leisteten Weihnachtshilfe für Obdachlose

  1. „In einer so wohlhabenden Gesellschaft wie unserer steht jeder obdachlose Mensch für ein komplettes Systemversagen.“

    Dem Satz von Ronny Meier ist nichts hinzuzufügen.

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